Der erhaltene Chor der Kapelle bei Fürfeld in Rheinland-Pfalz gehört zu den frühesten Bauwerken der Hochgotik in Deutschland (siehe Foto). 1870 wurde der Chor aus dem landwirtschaftlichen Betrieb heraus gelöst und vom Großherzogtum Hessen-Darmstadt vor der kompletten Zerstörung gerettet.
Die Tempelritter waren um Alzey herum aktiv, wie man heute noch an Hof Iben sehen kann, einem kleinen ca. 15 km nordwestlich von Alzey liegenden Ort. Dort befinden sich u.a. Überbleibsel einer Templerniederlassung. Hof Iben ist eine ehemalige Wasserburg und Templerkommende. Das Auftreten an einem recht unbedeutenden Ort erklärt sich durch die Vernetzung der Tempelritter.
Die Idee der Tempelritter, dem ersten geistlichen Ritterorden der Geschichte, musste den Mönchsorden sowie Ritterorden des 12. und 13. Jahrhunderts befremdlich erscheinen. Zwei Stände, die als nicht kompatibel galten, wurden nun vereint: Mönche und Ritter. Der Chor versinnbildlicht die harmonische Verbindung von Mönchstum und Rittertum.
Der Name Iben erinnert an die Kreuzfahrerburg Ibelin, welche von Saladin 1187 eingenommen und 1191 zerstört wurde. Demnach wurde die Burg Iben wohl nach dem Dritten Kreuzzug von aus Palästina vertriebenen Tempelrittern gegründet und nach ihrer vorherigen Niederlassung benannt. Nach Auflösung des Tempelritter-Ordens fiel die Burg 1312 an die Raugrafen von Altenbaumburg.
Der kreuzrippengewölbte Chor hat einen achteckigen Dachreiter. Das Maßwerk der Fenster, die Profilierung der Rippen und Scheidbögen und nicht zuletzt die Blattkapitelle legen eine Zuschreibung an die auch am Westlettner des Mainzer Domes beteiligte Naumburger Dombauhütte nahe. Neben der Marburger Elisabethkirche und der Trierer Liebfrauenkirche gehört die Burgkapelle von Iben zu den frühesten Zeugnissen französischer Kathedralgotik in Deutschland. Von Bedeutung ist der um 1240 entstandene und erhaltene Chor der ehemaligen Burgkapelle. Franz Joseph Nepomuk Ignaz Schenk von Schmidtburg ließ den Besitz 1812 versteigern. Die Anlage ging in bäuerlichen Besitz über. Ursprünglich schloss sich dem Chor ein romanisches Langhaus an, das im 19. Jahrhundert abgebrochen wurde. Die Kapelle wurde 1870 aus dem landwirtschaftlichen Betrieb heraus gelöst und vom Großherzogtum Hessen-Darmstadt vor der Zerstörung gerettet. Sie gehört heute dem Bundesland Rheinland-Pfalz.
Die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland, deren Tochterlogen die Freimaurerloge Zum flammenden Schwert in Darmstadt und die Freimaurerloge Zum brennenden Dornbusch in Alzey sind, ist eine von fünf anerkannten Großlogen in Deutschland. Sie wird auch Freimaurer-Orden oder Freimaurer-Ritter-Orden genannt und beruft sich inhaltlich in mindestens zwei Graden auf die Tempelritter. Sie hat ein auf zehn zusammenhängenden Graden basierendes System. Ihre Wurzeln lassen sich auf schwedische Dokumente von 1756 zurückführen. Bei Eintritt in eine Freimaurerloge der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland wird man zum Johannis-Lehrling und zum Freimaurer-Ritter aufgenommen.