Prinz Georg der Bruder von Prinz Ludwig Georg Karl übernahm nach ihrer Rückkehr aus Italien 1776 die Führung der Freimaurerloge „Zur weißen Taube“ in Darmstadt. Mit Johann Heinrich Merck hatte er mehrere Geldgeschäfte getätigt, die im Sommer 1788 schließlich zum Erliegen von Prinz Georgs Baumwollfabrikation führten. Er wurde unehrenhaft aus der Armee entlassen, heiratete bürgerlich und musste daraufhin in die Verbannung nach Ober-Ungarn gehen, wo er sich in der deutschen Verwaltungsenklave Schüttrisberg-Schemnitz niederließ. Das Amt des Vorsitzenden Meisters ging an Johann August von Starck über, der 1781 nach Darmstadt übergesiedelt war.
Johann August von Starck war ein deutscher Schriftsteller, Freimaurer, lutherischer Theologe und Generalsuperintendent zu Königsberg in Preußen. Als er 1761 seine Studien in Theologie und Orientalistik an der Universität Göttingen begann, wurde er in eine dortige Freimaurerloge aufgenommen. 1763 verschaffte ihm Anton Friedrich Büsching, den er in Göttingen kennengelernt hatte, einen Lehrerposten in St. Petersburg, obwohl er sein Studium noch nicht abgeschlossen hatte. Dort lernte er einen Grafen namens Peter Melesino oder Melissino (1726-1797) kennen, der griechischer Herkunft und Generalleutnant der Kaiserlichen Russischen Armee war. Dessen Freimaurerloge arbeitete nach dem System der Templermaurerei und Starck schloss sich ihr an. In Wismar, wo er von 1766 bis 1768 Konrektor des Gymnasiums war, hatte er sich im Februar 1767 an der Gründung einer Freimaurerloge der Strikten Observanz beteiligt. Starck veröffentlichte zahlreiche Schriften über die Freimaurerei, z.B. um 1770 eine besonders bemerkenswerte Apologie des Ordens der Freymaurer. Er war außerdem Begründer des Klerikalen Systems, das 1772 mit dem System der Strikten Observanz vereinigt wurde. 1778 distanzierte sich Starck von der Strikten Observanz.
1781 kam er nach Darmstadt, wo er den Rest seines Lebens als Hofkaplan und Generalsuperintendent für die Schulen von Gießen und Darmstadt zubrachte. Starck wurde durch Prinz Georg Mitglied der Freimaurerloge „Zur weißen Taube“ und übernahm vor der Verbannung des Prinzen ihren Vorsitz. Dort praktizierte er die Inhalte seines Klerikalen Systems weiter, aber ohne den Unterbau der Strikten Observanz oder der Großen Landesloge, von denen er und die Loge sich losgesagt hatten. Er verstarb am 03. März 1816.